Siemens Healthineers MedMuseum
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Siemens Healthineers - Unsere Firmengeschichte
Siemens Healthineers - Unsere Firmengeschichte
Die ältesten Wurzeln von Siemens Healthineers sind die Firmen Siemens & Halske, Reiniger, Gebbert & Schall und die Veifa-Werke. Nachdem sie sich von kleinen Werkstätten zu großen Unternehmen entwickelt haben, liefern sie sich Anfang des 20. Jahrhunderts als Konkurrenten ein Rennen um die fortschrittlichere Technik zum Wohle der Patienten.
Siemens & Halske
1844 - Werner Siemens setzt eine seiner Erfindungen erstmals medizinisch ein. Mit dem von ihm entwickelten Voltainduktor behandelt er die Zahnschmerzen seines Bruders Friedrich.


1847 – Werner Siemens und Johann Georg Halske gründen die Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske (S&H) in Berlin. Wenige Monate nach der Firmengründung, stellt S&H eine verbesserte Ausführung des Voltainduktors vor: Der Schlitteninduktor für die Elektrotherapie ist das erste medizintechnische Gerät, das bei S&H hergestellt und über Jahrzehnte hinweg erfolgreich vertrieben wird.
© Siemens Historical Institute

Schlitteninduktor
Reiniger, Gebbert & Schall
1877 - Erwin Moritz Reiniger eröffnet eine Werkstatt für elektromedizinische Geräte am Schlossplatz in Erlangen. Rund neun Jahre später schließt er sich mit Max Gebbert und Karl Schall zusammen und gemeinsam gründen sie 1886 die Vereinigten physikalisch-mechanischen Werkstätten von Reiniger, Gebbert & Schall (RGS) mit Hauptsitz in Erlangen.
1893 - Mit zunehmendem Erfolg und dem stetigen Anwachsen der Belegschaft wird das Haus am Schlossplatz zu klein. Schließlich kann 1893 die neue Fabrik am damaligen Ortsrand von Erlangen bezogen werden. Wo früher die Maschinen dröhnten, ist heute das MedMuseum beheimatet.
Veifa-Werke
1901 - Friedrich Dessauer gründet das Elektrotechnische Laboratorium Aschaffenburg (ELA), aus dem später die Veifa-Werke hervor gehen. Dessauer ist ein brillanter Wissenschaftler, der wichtige Innovationen in die noch junge Röntgentechnik einbringt.
Am 8. November 1895 entdeckt Wilhelm Conrad Röntgen die X-Strahlen. Damit verändert er die Welt! Schon kurz nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen starten unsere Ingenieure mit der Konstruktion unserer ersten medizinischen Röntgenröhre.
Ihre Röhren sind in der That sehr gut
Wilhelm Conrad Röntgen
Zitat aus einem Brief Röntgens an RGS
Erster Weltkrieg
Für Siemens & Halske, Reiniger, Gebbert & Schall und die Veifa-Werke bedeutet der Erste Weltkrieg einen existentiellen Einschnitt. Absatzmärkte brechen weg, ein großer Teil der Mitarbeiter wird an die Front berufen und immer größere Kapazitäten werden der Kriegsproduktion gewidmet.
Die Veifa-Werke geraten im Zuge des Ersten Weltkrieges in finanzielle Schwierigkeiten und werden 1916 von RGS übernommen.
Röntgenröhren made in Rudolstadt

1919
In der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg nehmen der Ingenieur Alfred Ungelenk und der Glasbläser Otto Kiesewetter ihr Schicksal in die Hand und eröffnen in Rudolstadt eine kleine Werkstatt für Röntgenröhren. Der Zwei-Mann-Betrieb wird innerhalb weniger Jahre zu einer bedeutenden Produktionsstätte für Röntgenröhren mit zahlreichen Mitarbeiter*innen.

1932/33
Nach einer langjährigen Zusammenarbeit wird das Röntgenröhrenwerk 1932/33 schließlich ein Teil der Siemens-Reiniger-Werke.

1945
Das Röntgenröhrenwerk in Rudolstadt wird von den russischen Streitkräften beschlagnahmt und zwei Jahre später enteignet.
1947-1956
Um den Produktionsausfall zu ersetzen, wird in Erlangen eine Röntgenröhrenfertigung aufgebaut.
1991
Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges kehrt der Traditionsstandort in Rudolstadt in den Siemens-Konzern zurück.
Heute ist Rudolstadt ein bedeutender Standort von Siemens Healthineers für die Entwicklung und Produktion von Hochenergie-Röntgenquellen.

1919
In der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg nehmen der Ingenieur Alfred Ungelenk und der Glasbläser Otto Kiesewetter ihr Schicksal in die Hand und eröffnen in Rudolstadt eine kleine Werkstatt für Röntgenröhren. Der Zwei-Mann-Betrieb wird innerhalb weniger Jahre zu einer bedeutenden Produktionsstätte für Röntgenröhren mit zahlreichen Mitarbeiter*innen.
Siemens & Halske übernimmt RGS
1925 - Nach spekulativen Fehlinvestitionen, falschen Entscheidungen in der Geschäftsstrategie und der Hyperinflation 1923 sitzt RGS auf einem Schuldenberg von 6 Millionen Goldmark. Man braucht einen starken Investor und so bietet RGS sein Unternehmen auch Siemens & Halske zum Kauf an. Zum 1. Januar 1925 übernimmt der Berliner Konzern RGS, das zunächst als eigenständiges Unternehmen weitergeführt wird.
1932/33 – Der Zusammenschluss zwischen S&H und RGS wird nun auch organisatorisch vollzogen: die Siemens-Reiniger-Werke (SRW) werden gegründet. Die Fertigung wird in Erlangen zentriert.

Zweiter Weltkrieg
Sowohl für die Siemens-Reiniger-Werke als auch für Deutschland und die gesamte Welt wird 1933 zum Schicksalsjahr. Die Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur hat einen unmittelbaren Einfluss auf das Unternehmen - Aufrüstung und Kriegswirtschaft bestimmen zunehmend die Geschäftstätigkeit. Nach dem Ausbruch des Kriegs werden bei den SRW ab 1942 auch Zwangsarbeiter*innen aus den besetzen Gebieten eingesetzt, um die einberufenen Arbeiter zu ersetzen.
In den Wirren der Nachkriegszeit stehen die Siemens-Reiniger-Werke vor schwierigen Aufgaben. Es gilt, die Produktion am Laufen zu halten, die soziale Not der Belegschaft zu lindern und die internationalen Netzwerke neu aufzubauen.
Zurück auf der Weltbühne
1950 - Die SRW präsentieren sich beim 6. Internationalen Röntgenkongress (ICR) in London erstmals wieder auf der großen Weltbühne. Die Ausstellung zeigt Neuentwicklungen der Röntgentechnik und Elektromedizin.
In den 1950er Jahren können die SRW nach langer Zeit wieder Gäste aus aller Welt in Erlangen begrüßen. Bei den Werksführungen erhalten die Kunden einen Einblick in die Fertigung und lernen im Ausstellungsraum die neuesten Produkte kennen.
Die Gründung der Siemens AG
1964 – Die Firmenzentrale der SRW erhält ein neues Gesicht. Das imposante Hochhaus mit angrenzendem Ausstellungspavillon ist für die nächsten 50 Jahre der Sitz der zentralen Verwaltung der SRW.
1966 - Der rasante technologische Fortschritt auf dem wachsenden Weltmarkt erfordert regelmäßig Umstrukturierungen. Mit Gründung der Siemens AG 1966 werden S&H, die Siemens-Schuckertwerke und die SRW rechtlich und organisatorisch zusammengefasst. Innerhalb der Siemens AG heißen die SRW nun Wernerwerk für Medizinische Technik. 1969 wird daraus der Unternehmensbereich Medizintechnik (UB Med).

Fertigung rund um den Globus
Nach den Jahren des Wiederaufbaus intensiviert das Unternehmen seine globale Ausrichtung. Auf der ganzen Welt kommen neue Fertigungsstandorte hinzu.
Made in India
Die ersten Röntgengeräte „Made in India: 1959 wird eine Fertigung in Worli eröffnet. Auf dieses Werk geht unser heutiger Standort in Bengaluru zurück.
Made in USA
Ab Mitte der 1970er Jahre baut Siemens die Präsenz in den USA stetig aus: Eigene Werke werden errichtet und die Produktpalette wird durch Firmenübernahmen gezielt erweitert.
In den 1980er Jahren zentriert Siemens die Entwicklung und Produktion der Nuklearmedizin in den Vereinigten Staaten von Amerika. Das Werk in Des Plaines, in der Metropolregion Chicago, wird 1989 nach Hoffman Estates verlegt und spielt noch heute eine entscheidende Rolle für die Molekulare Bildgebung von Siemens Healthineers.


Im Reich der Mitte
1983 - Nachdem die Medizintechnik von Siemens seit Anfang des 20. Jahrhunderts in China zum Einsatz kommt, gründet Siemens 1983 dort eine eigene Landesvertretung für diesen Bereich. Durch die zunehmend engeren Verbindungen erscheint die Siemens-Med-Fachzeitschrift Electromedica 1985 erstmals in chinesischer Sprache.
In neuem Glanz
Anfang der 1990er Jahre: Um fit für die Zukunft zu werden, muss die Produktion in Erlangen komplett modernisiert und erneuert werden. Es fällt der Entschluss, den Standort Forchheim weiter auszubauen und zusätzlich eine neue Fabrik in Erlangen zu errichten.

1986 – Der Aufbau des Standorts Forchheim beginnt. In dem neuen Werk werden die Blechverkleidungen für die Geräte gefertigt. Zur Eröffnung der Produktionshalle spielte unser Werksorchester.
©Roswitha Götz, Nordbayerische Nachrichten - Forchheim

1994 - Nach 13-monatiger Bauzeit wird in Forchheim eine der weltweit modernsten medizintechnischen Fabriken in Betrieb genommen, die gleichzeitig die einzige CT-Fertigung Europas ist.
2000 – Siemens eröffnet eine 39.000 Quadratmeter große Fabrik auf dem Gelände am Röthelheimpark in Erlangen, in der Magnetresonanztomographen entwickelt und hergestellt werden.
2016 - Der Bau der neuen Unternehmenszentrale von Siemens Healthineers in Erlangen beginnt.
2018 – Die Bauarbeiten sind abgeschlossen und rund 1.000 Mitarbeiter*innen ziehen aus dem alten Verwaltungshochhaus in die neue Unternehmenszentrale.

2021 – Siemens Healthineers feiert Richtfest für das High Energy Photonics (HEP) Center in Forchheim. Hier wird zukünftig die Fertigung, Forschung und Entwicklung sowie die Logistik von Hochleistungsröntgenröhren und Generatoren gebündelt.

1986 – Der Aufbau des Standorts Forchheim beginnt. In dem neuen Werk werden die Blechverkleidungen für die Geräte gefertigt. Zur Eröffnung der Produktionshalle spielte unser Werksorchester.
©Roswitha Götz, Nordbayerische Nachrichten - Forchheim
Alles unter einem Dach
In den Jahren 2006 und 2007 übernimmt Siemens die drei traditionsreichen Labordiagnostik-Unternehmen Dade Behring, Diagnostic Products Corporation und Bayer Diagnostics. Siemens ist damit der erste Anbieter, der diagnostische Bildgebung, Labordiagnostik und medizinische Informationstechnologie unter einem Dach vereint.
Eigene Wege
Der Startschuss für den Aufbruch in eine neue Ära fällt im Mai 2014. Auf der Bilanzpressekonferenz verkündet der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Joe Kaeser, die Verselbstständigung des Medizintechnikbereichs von Siemens. Das Ziel ist, dem Bereich eine größere unternehmerische Flexibilität zu geben. Am 1. Mai 2015 wird die Siemens Healthcare GmbH gegründet. Ein Jahr später wird die neue Marke präsentiert – Siemens Healthineers.
Willkommen an der Frankfurter Börse!
Mit der Notierung der Siemens Healthineers AG an der Frankfurter Börse am 16. März 2018 wird schließlich ein neues Kapitel in der Firmengeschichte eingeläutet.
Im Februar 2019 findet die erste Hauptversammlung statt und bereits etwa dreieinhalb Jahre nach dem Börsengang wird die Siemens Healthineers AG im September 2021 in den Deutschen Aktienindex (DAX) aufgenommen.
Siemens Healthineers und Varian
Aufbauend auf einer langjährigen Zusammenarbeit schließen sich Siemens Healthineers und Varian Medical Systems im April 2021 zusammen.
Indem wir unsere einzigartigen und hochkomplementären Portfolios und Fähigkeiten zusammenführen, unterstützen wir Ärzte und Patienten in der Onkologie dabei, bessere Ergebnisse zu erzielen und kommen unserer Vision von einer Welt ohne Angst vor Krebs noch näher.
Chris Toth
Ehemaliger CEO von Varian
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