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Zukunftsweisende Therapien

Der Klempner der Blutgefäße 

Die Anfänge der interventionellen Radiologie 

4min
Ingo Zenger
Veröffentlicht am February 27, 2021

Wenn ein Mediziner keine Katheter zur Hand hat, dann kann er sie sich selbst bauen, beispielsweise aus Gitarrensaiten, dem Tachokabel eines Volkswagen, oder einem Telefonkabel, das er in einem Mülleimer findet – denkt sich der amerikanische Radiologe Charles Dotter im Jahre 1963, als er für seine Forschungen neue Katheter braucht. 

Charles Dotter

Charles Dotter, der Vater der interventionellen Radiologie
Quelle: University of Oregon Medical School (UOMS)

100.000 Kilometer zur Therapie

Dotter beschließt, einen Katheter zu nutzen, um die Verengung in Laura Shaws Arterie zu beseitigen. Nach wenigen Minuten fließt das Blut wieder bis in die Zehen, der Fuß der Dame ist durchblutet und warm. Eine Woche später sind die Schmerzen verschwunden, und auch drei Jahre danach, kurz vor ihrem Tod, läuft Laura Shaw „noch immer auf meinen eigenen zwei Füßen.“

Die Basis der Katheter-Therapie: herkömmlichen Dotter-Kathetern  Quelle: Maria Schlumpf-Walker

Ingo Zenger
Ingo Zenger
Von Ingo Zenger

Technikjournalist und Autor im Siemens Healthineers Historical Institute