<p><strong>Die Geschichte der Siemens-Hörgeräte beginnt in Berlin im Sommer 1911: Direktor Carl Kloenne von der Deutschen Bank hört schlecht, und wünscht sich einen elektrischen Hörapparat. Sein Freund, Professor August Raps, ist der Leiter des Wernerwerks in der Berliner Siemensstadt, wo zu dieser Zeit Fernmeldeapparate gefertigt werden. Er beauftragt seinen Assistenten Louis Weber, ein für die starke Schwerhörigkeit Kloennes geeignetes Gerät herzustellen. </strong></p>
Siemens-Telefon mit Hufeisenmagnet aus dem Jahr 1877 Quelle: Siemens Historical Institute
Louis Weber, der Entwickler des ersten Hörgerätes von Siemens
Phonophor mit doppeltem Schallfänger, ca. 1913
<p>Als das Gerät Ende 1913 auf den Markt kommt, ist es in mehreren Varianten zu haben. Darunter gibt es auch eine spezielle Ausführung für Damen, bei der Mikrofon und Batterie in einer Handtasche untergebracht sind. Eine andere Version in Form einer damals beliebten Klappkamera kann wie diese unauffällig an einem Ledergürtel getragen werden. Zudem kann der Schwerhörige von Anfang an zwischen einfachem, doppeltem oder gar vierfachem Schallfänger wählen – je nach Grad der Schwerhörigkeit.</p>
Frau mit haselnussförmigem Hörer für Telefonistinnen, ca. 1920
Von Ingo Zenger
Technikjournalist und Autor im Siemens Healthineers Historical Institute