Die ältesten Wurzeln von Siemens Healthineers sind die Firmen Siemens & Halske, Reiniger, Gebbert & Schall und die Veifa-Werke. Nachdem sie sich von kleinen Werkstätten zu großen Unternehmen entwickelt haben, liefern sie sich Anfang des 20. Jahrhunderts als Konkurrenten ein Rennen um die fortschrittlichere Technik zum Wohle der Patienten.

Am 8. November 1895 entdeckt Wilhelm Conrad Röntgen die X-Strahlen. Damit verändert er die Welt!
Schon kurz nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen
starten unsere Ingenieure mit der Konstruktion unserer ersten medizinischen Röntgenröhre.
„Ihre Röhren sind in der That sehr gut“
Zitat aus einem Brief Röntgens an RGS

Zitat aus einem Brief Röntgens an RGS
Erster Weltkrieg
Für Siemens & Halske, Reiniger, Gebbert & Schall und die Veifa-Werke bedeutet der Erste Weltkrieg einen existentiellen Einschnitt. Absatzmärkte brechen weg, ein großer Teil der Mitarbeiter wird an die Front berufen und immer größere Kapazitäten werden der Kriegsproduktion gewidmet.
Die Veifa-Werke geraten im Zuge des Ersten Weltkrieges in finanzielle Schwierigkeiten und werden 1916 von RGS übernommen.
Röntgenröhren made in Rudolstadt
Siemens & Halske übernimmt RGS
1925 - Nach spekulativen Fehlinvestitionen, falschen Entscheidungen in der Geschäftsstrategie und der Hyperinflation 1923 sitzt RGS auf einem Schuldenberg von 6 Millionen Goldmark. Man braucht einen starken Investor und so bietet RGS sein Unternehmen auch Siemens & Halske zum Kauf an. Zum 1. Januar 1925 übernimmt der Berliner Konzern RGS, das zunächst als eigenständiges Unternehmen weitergeführt wird.
1932/33 – Der Zusammenschluss zwischen S&H und RGS wird nun auch organisatorisch vollzogen: die Siemens-Reiniger-Werke (SRW) werden gegründet. Die Fertigung wird in Erlangen zentriert.
Zweiter Weltkrieg
Sowohl für die Siemens-Reiniger-Werke als auch für Deutschland und die gesamte Welt wird 1933 zum Schicksalsjahr. Die Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur hat einen unmittelbaren Einfluss auf das Unternehmen - Aufrüstung und Kriegswirtschaft bestimmen zunehmend die Geschäftstätigkeit. Nach dem Ausbruch des Kriegs werden bei den SRW ab 1942 auch Zwangsarbeiter*innen aus den besetzen Gebieten eingesetzt, um die einberufenen Arbeiter zu ersetzen.
In den Wirren der Nachkriegszeit stehen die Siemens-Reiniger-Werke vor schwierigen Aufgaben. Es gilt, die Produktion am Laufen zu halten, die soziale Not der Belegschaft zu lindern und die internationalen Netzwerke neu aufzubauen.
Zurück auf der Weltbühne
1950 - Die SRW präsentieren sich beim 6. Internationalen Röntgenkongress (ICR) in London erstmals wieder auf der großen Weltbühne. Die Ausstellung zeigt Neuentwicklungen der Röntgentechnik und Elektromedizin.
In den 1950er Jahren können die SRW nach langer Zeit wieder Gäste aus aller Welt in Erlangen begrüßen. Bei den Werksführungen erhalten die Kunden einen Einblick in die Fertigung und lernen im Ausstellungsraum die neuesten Produkte kennen.
Die Gründung der Siemens AG
1964 – Die Firmenzentrale der SRW erhält ein neues Gesicht. Das imposante Hochhaus mit angrenzendem Ausstellungspavillon ist für die nächsten 50 Jahre der Sitz der zentralen Verwaltung der SRW.
1966 - Der rasante technologische Fortschritt auf dem wachsenden Weltmarkt erfordert regelmäßig Umstrukturierungen. Mit Gründung der Siemens AG 1966 werden S&H, die Siemens-Schuckertwerke und die SRW rechtlich und organisatorisch zusammengefasst. Innerhalb der Siemens AG heißen die SRW nun Wernerwerk für Medizinische Technik. 1969 wird daraus der Unternehmensbereich Medizintechnik (UB Med).
Fertigung rund um den Globus
Nach den Jahren des Wiederaufbaus intensiviert das Unternehmen seine globale Ausrichtung. Auf der ganzen Welt kommen neue Fertigungsstandorte hinzu.
Die ersten Röntgengeräte „Made in India: 1959 wird eine Fertigung in Worli eröffnet. Auf dieses Werk geht unser heutiger Standort in Bengaluru zurück.
Ab Mitte der 1970er Jahre baut Siemens die Präsenz in den USA stetig aus: Eigene Werke werden errichtet und die Produktpalette wird durch Firmenübernahmen gezielt erweitert.
In den 1980er Jahren zentriert Siemens die Entwicklung und Produktion der Nuklearmedizin in den Vereinigten Staaten von Amerika. Das Werk in Des Plaines, in der Metropolregion Chicago, wird 1989 nach Hoffman Estates verlegt und spielt noch heute eine entscheidende Rolle für die Molekulare Bildgebung von Siemens Healthineers.
Im Reich der Mitte
Mit drei großen Werken und einem von vier weltweiten Innovationszentren ist China heute einer der bedeutendsten Fertigungs- und Entwicklungsstandorte von Siemens Healthineers.
In neuem Glanz
Anfang der 1990er Jahre: Um fit für die Zukunft zu werden, muss die Produktion in Erlangen komplett modernisiert und erneuert werden. Es fällt der Entschluss, den Standort Forchheim weiter auszubauen und zusätzlich eine neue Fabrik in Erlangen zu errichten.
Alles unter einem Dach
In den Jahren 2006 und 2007 übernimmt Siemens die drei traditionsreichen Labordiagnostik-Unternehmen Dade Behring, Diagnostic Products Corporation und Bayer Diagnostics. Siemens ist damit der erste Anbieter, der diagnostische Bildgebung, Labordiagnostik und medizinische Informationstechnologie unter einem Dach vereint.
Eigene Wege
Der Startschuss für den Aufbruch in eine neue Ära fällt im Mai 2014. Auf der Bilanzpressekonferenz verkündet der Vorstandsvorsitzende der Siemens AG, Joe Kaeser, die Verselbstständigung des Medizintechnikbereichs von Siemens. Das Ziel ist, dem Bereich eine größere unternehmerische Flexibilität zu geben. Am 1. Mai 2015 wird die Siemens Healthcare GmbH gegründet. Ein Jahr später wird die neue Marke präsentiert – Siemens Healthineers.
Willkommen an der Frankfurter Börse!
Mit der Notierung der Siemens Healthineers AG an der Frankfurter Börse am 16. März 2018 wird schließlich ein neues Kapitel in der Firmengeschichte eingeläutet.
Im Februar 2019 findet die erste Hauptversammlung statt und bereits etwa dreieinhalb Jahre nach dem Börsengang wird die Siemens Healthineers AG im September 2021 in den Deutschen Aktienindex (DAX) aufgenommen.
Siemens Healthineers und Varian
Aufbauend auf einer langjährigen Zusammenarbeit schließen sich Siemens Healthineers und Varian Medical Systems im April 2021 zusammen.
„Indem wir unsere einzigartigen und hochkomplementären Portfolios und Fähigkeiten zusammenführen, unterstützen wir Ärzte und Patienten in der Onkologie dabei, bessere Ergebnisse zu erzielen und kommen unserer Vision von einer Welt ohne Angst vor Krebs noch näher."
Leiter der Business Area Varian
Leiter der Business Area Varian
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